Darmdivertikel sind kleine harmlose Ausstülpungen der Darmwand. Bei der Divertikelkrankheit haben sie sich entzündet und dann muss einiges beachtet werden.
Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Darmdivertikeln steigt mit zunehmendem Alter. Denn während sich diese Darmausstülpungen bei etwa 28 bis 45 Prozent der Gesamtbevölkerung finden, kommen sie bei den über 70-Jährigen bei etwa 70 Prozent vor. Solange sich die Divertikel nicht entzünden, verursachen sie keine Beschwerden und sind harmlos. Darmdivertikel werden meist zufällig bei ärztlichen Routineuntersuchungen, wie zum Beispiel bei einer Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge, entdeckt. Kommt es zu einer Entzündung der Darmdivertikel, spricht man von einer Divertikelkrankheit, medizinisch Divertikulitis genannt.
Beschwerden bei Divertikelkrankheit
Eine Entzündung der Divertikel kann Bauchschmerzen verursachen, die typischerweise im linken Unterbauch auftreten. Auch Krämpfe, Stuhlgangbeschwerden, blutiger Stuhl und Fieber sind möglich. „Die Ursache von neu aufgetretenen Bauchschmerzen sollte deshalb rasch abgeklärt werden“ warnt Prof. Dr. Ludger Leifeld, Gastroenterologe am St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim. „Denn ohne eine Behandlung kann es zu schweren Komplikationen kommen, zum Beispiel zu einem Darmdurchbruch oder einer Bauchfellentzündung.“
So erfolgt die Behandlung
Die Therapie der Divertikelkrankheit erfolgt unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle. Leichte Beschwerden können oftmals durch eine Umstellung der Ernährung auf flüssige und leichte Kost oder einen vorübergehenden Nahrungsverzicht gelindert werden. Die Umstellung auf eine ballaststoffreiche und fleischarme Ernährung und auf eine Lebensführung mit ausreichender Bewegung kann den Verlauf der Divertikelkrankheit günstig beeinflussen und Krankheitsschübe vermeiden. Bei schwerwiegenderen Fällen sind auch Antibiotika und schmerzstillende Medikamente sinnvolle Bestandteile der Therapie. „Reichen andere Maßnahmen nicht aus oder treten schwerwiegende Komplikationen auf, kommt auch eine Operation infrage“, so Prof. Leifeld. „Bei dieser Operation wird in der Regel der divertikeltragende Darmabschnitt entfernt.“
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Quelle: Gastro-Liga e.V.