Ein chronisch entzündeter Darm kann unter die Haut gehen: davon betroffene Patienten haben ein größeres Risiko, an Neurodermitis zu erkranken.
Eine ganze Reihe von chronischen Erkrankungen geht oftmals mit weiteren Krankheiten einher. So kann die eine Erkrankung das Risiko für die andere erhöhen. Oder aber, die auslösenden Faktoren sind die Gleichen.
Auch bei chronischen Darmentzündungen gibt es häufig sogenannte Begleiterkrankungen, wie beispielsweise Autoimmunkrankheiten. Für Neurodermitis haben chinesische Wissenschaftler nun einen direkten Zusammenhang entdeckt. Ergebnis einer Auswertung von 14 Studien: die eine Krankheit erhöht das Risiko für die jeweils andere.
CED erhöht das Risiko für Neurodermitis
Laut der zusammenfassenden Analyse der Studien* gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen der Hauterkrankung und chronischen Darmentzündungen. So haben Patienten mit der Darmerkrankung ein 1,8-mal so hohes Risiko, an Neurodermitis zu erkranken. Bei Morbus Crohn ist das Risiko deutlich höher als bei Colitis ulcerosa: 2,1 zu 1,7. Auf der anderen Seite haben Patienten mit Neurodermitis ein um 48 Prozent höheres Risiko für chronische Darmentzündungen. Im Vergleich zu Gesunden ist die Gefahr für Morbus Crohn um 44 Prozent, für Colitis ulcerosa um 38 Prozent höher.
Patienten mit chronischer Darmentzündung haben mithin ein höheres Risiko für Neurodermitis und umgekehrt. Welcher Mechanismus dem zugrunde liegt, muss in weiteren Studien erforscht werden.