Es zwickt und zieht in den Waden? Besser zum Arzt! Denn Beinschmerzen können ein Zeichen für ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko sein.
Nicht alle Beinschmerzen sind ein Warnsignal. Handlungsbedarf besteht aber, wenn die Waden beim Gehen weh tun und der Schmerz schnell nachlässt, wenn Sie stehen bleiben. Zu denken geben sollten Ihnen auch Schmerzen in den Zehen. Diese treten überwiegend im Liegen auf und bessern sich durchs Aufstehen. Waden und Zehen sind die häufigsten Regionen, an denen sich ein erhöhtes Infarktrisiko zeigt. Mitunter treten die Schmerzen jedoch auch in den Oberschenkeln und im Gesäß auf. Ursache dieser Beinschmerzen kann eine Verkalkung der Arterien sein.
Arteriosklerose ist der Grund
Was die Schmerzen auslöst, sind Verkalkungen in den zuführenden Blutgefäßen der Beine. Je nachdem, wo die Ablagerungen den Blutfluss blockieren, kommt es dann zum Schmerz. Wenn die Arterien in den Beinen von der Arteriosklerose betroffen sind, spricht die Medizin von der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, kurz pAVK. Unter Laien geläufiger ist jedoch der Begriff Schaufensterkrankheit. Weil die Schmerzen beim Gehen zu Pausen zwingen, bleibt man stehen und guckt sich ein Schaufenster an … Inzwischen leiden bundesweit etwa eine Million Menschen unter der Schaufensterkrankheit.
Bei Beinschmerzen schon starke Verkalkung
Eine Arterienverkalkung ist nicht nur auf einen Ort begrenzt – sie betrifft mit der Zeit immer mehr Regionen des Körpers. Die Beine sind dabei in der Regel erst recht spät an der Reihe. Den Anfang machen meist die feinen Herzkranzgefäße. Das erklärt, warum Schmerzen in den Beinen ein so ernstes Alarmsignal sind: Ist die Arteriosklerose hier angekommen, ist die Verkalkung der Herzkranzgefäße bereits sehr stark ausgeprägt. Das ist bei 90 Prozent der Betroffenen der Fall. Wie hoch die Gefahr ist, belegen Statistiken: 75 Prozent der Patienten mit Schmerzen in den Beinen erleiden einen Herzinfarkt. Das ist weit mehr als der Durchschnitt in Deutschland.
Immer ein Herz-Check
Die geschilderten Beinschmerzen sollten deshalb stets Anlass für eine Herzuntersuchung sein. Diese können Sie bei Ihrem Hausarzt durchführen lassen. Machen Sie einen Termin und schildern Sie Ihre Beschwerden in der Sprechstunde. Mittels einfacher Untersuchungen wie etwa einer Echokardiographie, dem Herzecho, oder einem EKG kann der Arzt feststellen, ob tatsächlich eine Arterienverkalkung in den Beinen besteht und wie es um die Herzkranzgefäße bestellt ist. Dann kann eine geeignete Behandlung erfolgen, die das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich senkt.