Depressionen erhöhen Risiko für Darmentzündungen

Menschen mit chronischen Darmentzündungen leiden oftmals an Depressionen. Doch diese sind nicht nur die Folge, sondern auch die Ursache dafür.

Auch Depressionen erhöhen das Risiko für CED. Viele chronische Erkrankungen gehen mit Depressionen einher. Das liegt nur nahe und gilt auch für chronische Darmentzündungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Schließlich setzen diese Krankheiten die Lebensqualität der Betroffenen ganz erheblich herab.

Nun zeigt sich in wissenschaftlichen Untersuchungen, dass die Leiden der Seele auch die Leiden im Darm fördern können. Denn Wissenschaftler haben in einer großen Untersuchung festgestellt, dass durch Depressionen die Wahrscheinlichkeit ansteigt, an chronischen Darmentzündungen zu erkranken. Traurig, aber wahr.

Depressionen sind ein Trigger

In der Studie* wurden die Daten von über 400.000 (!) Patienten analysiert, die zwischen 1986 und 2012 an Depressionen erkrankt sind. Bei der Auswertung zeigte sich, dass diese ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Morbus Crohn haben, als Gesunde. Das Gleiche gilt auch für Patienten mit dieser psychischen Erkrankung und Colitis ulcerosa.

Antidepressiva können schützen

Wie sich in der Untersuchung zeigte, können Antidepressiva helfen, die Ausbildung einer chronischen Darmentzündung zu verhindern. Bei Morbus Crohn wirken sich die sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und die trizyklischen Antidepressiva (TZA) schützend aus. Die Gefahr einer Colitis ulcerosa senken Mirtazapin, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) sowie ebenfalls die SSRI und TZA.

*Kaplan G. G. et al. Depression increases the risk of inflammatory bowel disease, which may be mitigated by the use of antidepressants in the treatment of depression. Gut. 2019 Sep;68(9):1606-1612. doi: 10.1136/gutjnl-2018-317182.

Foto: © Ionesou Bogdan / fotolia.com
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