Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen verlaufen bei Kindern und Jugendlichen schwerer und betreffen zudem auch größere Darmabschnitte.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, die durch kontinuierliche oder schubweise Entzündungen des Magen-Darm-Trakts gekennzeichnet sind. Sie gehen unter anderem mit Durchfällen und Bauchschmerzen einher und setzen die Lebensqualität ganz erheblich herab.
Die Erstdiagnose einer CED wird bei etwa einem Viertel der Patienten vor dem 18. Lebensjahr gestellt. Bei Kindern und Jugendlichen verlaufen die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen allerdings anders als bei Erwachsenen. Die Aktivität der Erkrankung ist bei Minderjährigen häufig höher.
Schwererer Verlauf bei Kindern
Im Vergleich zu Erwachsenen ist bei Kindern und Jugendlichen häufig ein schnellerer Krankheitsfortschritt zu beobachten. Außerdem ist oft ein größerer Teil des Magen-Darm-Trakts von den entzündlichen Veränderungen betroffen. Nicht behandelte CED können sich bei Kindern hemmend auf das Wachstum und die körperliche Entwicklung auswirken, weshalb eine rasche Diagnosestellung besonders wichtig ist. Dr. Martin Claßen, Vorsitzender der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE e.V.), betont: „CED sind zwar nicht heilbar, aber mit den richtigen Maßnahmen oft gut in den Griff zu bekommen.“
Aber: „Erfolgt die Diagnosestellung spät und/oder wird die Erkrankung nicht konsequent therapiert, kann es zu einer irreversiblen Wachstumsverzögerung oder Komplikationen kommen“, warnt PD Dr. Carsten Posovszky, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Ulm und 2. Vorsitzender der GPGE. Neben den organischen Problemen kann die Erkrankung zudem die Entwicklung des Selbstwertgefühls und die Akzeptanz unter Gleichaltrigen massiv stören. Therapieabbrüche und unzureichende Einnahme der verordneten Medikamente sollten daher unbedingt vermieden werden.
Aktionstag „Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen“
Wer mehr über die Besonderheiten von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen erfahren möchte, hat in der Zeit um den 19. Mai 2019, dem Aktionstag „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“, die Möglichkeit dazu. Die Gastro-Liga organisiert in Kooperation mit der GPGE e.V. und unter Mitwirkung des Selbsthilfeverbandes DCCV e.V. (Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung) unter dem Motto „Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – bei Kindern und Jugendlichen ein besonderes Problem“ rund um dieses Datum bundesweit Veranstaltungen mit Vorträgen und einem breiten Informationsangebot zu diesem Thema. Außerdem können sich Betroffene hier auch mit anderen Veranstaltungsteilnehmern austauschen.
Alle Informationen zum Aktionstag und den Veranstaltungsorten finden Sie auf www.gastro-liga.de und www.dccv.de.