Bei einer Chromoskopie wird die Darmschleimhaut eingefärbt. Dieses Verfahren bei einer Darmspiegelung kann helfen, potenziell gefährliche Polypen leichter zu erkennen.
Eine geniale Idee: Im Zuge der Darmspiegelung färbt der Arzt die Schleimhaut des Darms mit einem Kontrastfarbstoff ein. Möglich macht das ein winziger Spraykatheter an der Spitze des Endoskops, mit dem diese Untersuchung durchgeführt wird. Diese vollkommen ungefährlichen Farbstoffe, die bei der Chromoskopie zum Einsatz kommen, sind eine wertvolle Hilfe im Kampf gegen den Darmkrebs: Dank ihrer können Polypen besser gefunden werden.
Noch sichere Darmspiegelung
Die Darmspiegelung verhindert zahlreiche Fälle von Darmkrebs bereits im Vorfeld. Denn dieses Diagnoseverfahren ermöglicht es, das Wachstum von Polypen zu erkennen. Manche dieser Polypen, auch Adenome genannt, können sich zu Krebs entwickeln. Obwohl die Darmspiegelung der präziseste verfügbare Test zur Erkennung dieser potenziellen Krebsvorstufen ist, können manche Polypen, vor allem kleinere, übersehen werden. Dies hat so manche Gründe. Einer und ein sehr entscheidender ist, wie gut sich der Polyp optisch gegenüber dem Hintergrund abhebt. Das Aufsprühen von Farbe hilft dabei ganz erheblich weiter.
Zielfahndung mit Chromoskopie
Kontrastfarbstoffe wie Indigokarmin oder Methylenblau lassen das Relief der Oberfläche der Darmschleimhaut plastisch erscheinen. Das sorgt für den wichtigen Unterschied: Veränderungen der Schleimhaut, sogenannte Läsionen, sind so besser erkenn- und unterscheidbar. Umschriebene Läsionen mit klaren Grenzen weisen auf Polypen hin. Bei Läsionen ohne klare Grenzen handelt es sich meist um Entzündungen. Verdächtige Areale können nun im nächsten Schritt mit dem Endoskop genauer betrachtet und ggf. entfernt werden.
Tolle Resultate
Eine umfangreiche Analyse von sieben Studien mit insgesamt 2.727 Teilnehmern* zum Effekt der Chromoskopie brachte erfreuliche Ergebnisse: Die Untersuchung zur Darmkrebsfrüherkennung wird durch sie tatsächlich noch sicherer. So verbesserten sich die Erkennungsraten der kleinen Polypen um rund 90 Prozent. Von noch größerer Bedeutung ist, dass die Erkennung jener Polypen, die sich potenziell zu Krebs entwickeln könnten, bei der Verwendung der Farbstoffe um rund 30 Prozent verbessert werden konnte.