Neu: Bessere Darmkrebsvorsorge

Die Immunologie hat inzwischen auch in die Vorsorge von Darmkrebs Einzug gehalten: Antikörper fahnden jetzt nach verstecktem Blut im Stuhl.

Adenome Antikörper Blut Darmkrebs Darmkrebsvorsorge Darmpolypen Darmschleimhaut Früherkennung Hämoglobin Immunologie Krankenkassen Stuhl Stuhltest Vorsorge DarmspiegelungDarmkrebs entwickelt sich in der Regel über viele Jahre hinweg aus harmlosen Vorstufen, den Darmpolypen. Diese Wucherungen heißen medizinisch Adenome. Sie sind zunächst zwar meist gutartig, neigen aber eher als gesunde Darmschleimhaut zu Blutungen. Das machen sich Stuhltests bei der Darmkrebsvorsorge zunutze: Sie weisen selbst winzige, für das Auge nicht sichtbare Blutmengen im Stuhl nach. So geben sie früh einen Hinweis auf mögliche Darmkrebs-Vorstufen.

Antikörper sind zuverlässiger

Die Stuhltests finden Blut, indem sie nach dem Blutfarbstoff Hämoglobin suchen. Der bisher übliche Guajak-Test tat dies mit Hilfe einer biochemischen Reaktion. Diese war störanfällig: Alarm wurde etwa bereits durch Blut aus der Nahrung ausgelöst – rotes Fleisch oder Innereien auf dem Speiseplan konnten Auslöser sein. Andererseits blieben tatsächliche Warnungen häufig unentdeckt. Deshalb ist der alte Stuhltest nun ersetzt worden. Der neue arbeitet mit einer Reaktion auf Antikörper, die den Blutfarbstoff Hämoglobin nachweisen. Die Auswertung erfolgt nicht mehr wie früher direkt in den Arztpraxen, sondern in Spezial-Laboren.

Kassenleistung seit April 2017

Der neue Test hat sich in umfangreichen Studien als wesentlich verlässlicher erwiesen als der alte, er soll Blutspuren zwei bis drei Mal häufiger erkennen. Sein Name ist holprig: immunologischer fäkaler Okkultbluttest – kurz iFOBT. Er ist jüngst in die Krebsfrüherkennungs-Richtlinie aufgenommen worden. Das bedeutet, dass die Krankenkassen die Kosten für seine Durchführung übernehmen: Seit 1. April 2017 haben Versicherte gesetzlich Anspruch auf den verbesserten Test zur Darmkrebsvorsorge.

Sonst alles wie bisher: Darmkrebsvorsorge ab 50

Die Empfehlungen zur Vorsorge von Darmkrebs bleiben von dem neuen Test unberührt: Ab einem Alter von 50 Jahren sollte einmal im Jahr ein Stuhltest erfolgen. Fällt dieser positiv aus, so muss zur Absicherung des Ergebnisses eine Darmspiegelung gemacht werden. Diese steht ab dem 55. Lebensjahr dann sowieso mit auf dem Programm: Spätestens alle zehn Jahre sollte sie wiederholt werden, sofern nichts dabei gefunden wurde. Möglicherweise ändert sich dies bald. Denn neuen Studien zufolge wäre eine Darmspiegelung ab 50 erheblich besser im Kampf gegen den Darmkrebs.

Foto: © Per Boge / fotolia.com
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